
Lem – Roboter und andere Menschen
Mit ihrer neuen Produktion wagt sich die Freie Bühne Wendland in die Welt der Science Fiction. In einem Doppelprogramm zeigt sie „Der getreue Roboter“ und „Gibt es Sie, Mister Johns?“ des berühmten polnischen Schriftstellers und Futurologen Stanisław Lem.
Hier findet sich eine einzigartige Mischung aus Komödie, Tragödie und Farce. Dialogwitz und Situationskomik laden zum Lachen ein, doch der Roboter lässt auch erschaudern, und das Schicksal von Mr. Johns berührt sogar grundsätzliche Fragen nach der Freiheit und Würde des Menschen angesichts neuer Technik.
In "Der getreue Roboter" erhält eine Schriftstellerin überraschend ein Paket mit einem menschenähnlichen Roboter, der bald als Diener und Berater unentbehrlich wird. Doch wo kommt er her und hat er einen freien Willen und eigene Absichten?
In der tragischen Groteske "Gibt es Sie, Mister Johns?" sitzt ein Rennfahrer vor Gericht, dessen Körper nach vielen Unfällen nur noch aus Prothesen besteht. Verzweifelt kämpft er um seine freie Existenz.
Die beiden Stücke, bereits 1955 und 1961, ursprünglich für Hörfunk und Fernsehen entstanden, sind hier für die Bühne eingerichtet und modern interpretiert.
Schon damals stellte Lem Fragen zu den Folgen des Einsatzes von KI, und beschrieb auch später immer wieder, dass diese Systeme unvorhersehbare Verhaltensweisen entwickeln können.
Darüber hinaus hält Lem uns hier einen Spiegel vor, wenn er zeigt, wie wir aus Bequemlichkeit immer abhängiger von unseren technischen „Dienern“ werden und dabei die Gefahren gerne ignorieren.
Es spielen Gero Wachholz, Carolin Serafin und Kerstin Wittstamm.
Regie und Dramaturgie: Arno Drechsel
Premiere 23. Mai 2025, SommerBühne der Freien Bühne Wendland, in Diahren 9
Vorstellungen auch zur Kulturellen Landpartie.