Newsletter 3/20

Stürz dich ins Leben..... geh ins Theater!

Das Wichtigste zuerst: Wir spielen wieder - und zwar sofort! Bis August zeigen wir vier Vorstellungen im wunderschönen Innenhof des Herrenhauses Salderatzen, im Wendland DIE Gelegenheit für uns, noch mal das breite Spektrum unseres Repertoires zu zeigen - von der Wiederbegegnung mit dem Klassiker „EMMAS GLÜCK“ bis hin zu bisher wenig gespielten Programmen wie „ES“, Butoh -avantgardistischer japanischer Tanz. Für alle Freunde der Freien Bühne Wendland auch eine Möglichkeit, unsere Einnahmeausfälle durch einen solidarischen Theaterbesuch auszugleichen.

Schon am Samstag 27.6., 20:30 Uhr gibt es die erste Vorstellung: "Geschichte einer Tigerin", von Dario Fo

Foto: Kina Becker

Die Geschichte einer Tigerin erzählt von einem chinesischen Revolutionskämpfer, der „den Tiger hat“, was im Chinesischen bedeutet, dass er niemals aufgibt, bis zur Selbstaufgabe Widerstand leistet. Es ist die schier unglaubliche Erzählung vom Soldaten, der, schwer verwundet, von einer Tigerin genährt und wieder aufgepäppelt wird. So leben Soldat, Tigerin und ihr Junges eine Weile in einer Art Patchwork-Familie zusammen, bis der Soldat von den familien- und WG-typischen Diskussionen so genervt ist, dass er lieber in die vom Krieg bedrohte Welt zurückkehrt. Ein echter Dario-Fo, eine politische Comic-Komödie, ein Meisterwerk des komischen Stegreifspiels: absurd und mit anarchischem Witz.

Weiter geht es am Freitag, 3.7. 20:30 Uhr mit "Ein kurzer Abend über die Liebe".

Foto: Kina Becker

Was gibt es über die Liebe schon neues zu sagen? Aber warum muss denn alles immer neu sein? Eine Bühne, zwei Frauen, ein Mann, ein geheimnisvoller Koffer, eine Gitarre und los geht's. Carolin Serafin, Jeannette Arndt und Stefan Buchenau erzählen und singen von der Liebe in guten wie in schlechten Tagen. Mal mit mehr, mal mit weniger Gefühl, mal mit Kalkül, mal Hals über Kopf und völlig verrückt. Einen kurzen, kurzweiligen Abend lang segeln sie hart am Liebessturm, suchen einen Hafen und finden manchmal etwas ganz anderes. Ein wenig Theater, ein paar Stücke Musik, etwas Lyrik und immer mitten in's Herz, fertig ist der Liebestrank für einen Abend, vielleicht auch für länger? Drei sehr unterschiedliche Menschen unterwegs in Sachen Liebe. persönlich, leidenschaftlich, musikalisch…

Am Samstag 11.7., 20:30 Uhr
Butoh „ES“

Foto: Betti Manson

Feuer läutert - verdeckte Glut frisst

Da muss doch noch mehr sein, flüstert dir „ES!“ immer wieder zu: Da muss doch noch etwas mehr sein... ES! lässt dich deine Käfige spüren, bringt dich in Unruhe, wenn doch alles gerade so bequem erscheint., ES! treibt dich zum Ausbruch aus deinem Alltag. ES! - dieses Etwas macht dich blind und taub vor Liebe oder rasend vor Hass. ES! macht alle deine Vernunft zunichte und albern am Boden rollen. ES! lässt dich wie eine Puppe am Faden tanzen...„ES!“ spielt in den Räumen zwischen Leidenschaften und Gefangensein. Butoh wird auch bezeichnet als Tanz der Rebellion, der Verwandlung.
Tanz: Ursula Pehlke. Musik: Johannes Ammon.

Als Abschluss der Serie am Samstag 1.8., 20:30 Uhr
"EMMAS GLÜCK"
von Kerstin Wittstamm (Schauspiel) und Caspar Harlan (Regie) nach dem Roman von Claudia Schreiber.

Foto: Caspar Harlan, Grafik: Uta H. Goetz

Drama, Krimi und Liebesgeschichte in einem, und immer wieder zum Heulen schön. „Emmas Glück“ ist eine Geschichte über das Sterben, handelt aber eigentlich von der unbändigen Lust auf Leben. Und ist dabei vor allem ein Beleg für die unbändige Lust am Theater. Emma lebt alleine auf einem heruntergekommenen, total verschuldeten Bauernhof. Sie ist einsam, hat sich aber mit trotzigem Pragmatismus darin eingerichtet. „Lieber Gott mach mich reich oder glücklich“, hat sie jeden Abend bei offenem Fenster gebetet, jahrzehntelang. Eines Nachts wird sie von einem Knall geweckt - eine halbe Stunde später hat sie eine Tüte voller Geld in der Hand und einen nackten Mann im Bett. Max hat Krebs und ist auf der Flucht vor dem Sterben mit geklauten Dollar und einem geklauten Auto aus der Kurve geflogen. Der Beginn einer „skurrilen, herzzerreißenden und ganz und gar unkitschigen Liebesgeschichte“

Alles selbstverständlich mit Absprache mit dem Gesundheitsamt. Auch wenn die Regeln sich wieder lockern, bitten wir also darum, die Abstände einzuhalten und Anweisungen unserer Hygienekonzeptbeauftragten zu folgen.

Rücksturz zur Erde

Durch die vergangenen Wochen und Monate ist unsere Existenz bedroht, - aber auch die gesamte Kunst und Kultur in eine veränderte Lage gerutscht. Wird Theater, Kultur, Kunst gebraucht in unserer Gesellschaft? Nachdem wir uns als Freie Bühne Wendland endlich wieder persönlich treffen konnten, hatten wir einiges aufzuarbeiten.

Intensiv diskutiert haben wir aber auch diesen momentanen „Rücksturz zur Erde“. Wie kommt es, dass in unserer Gesellschaft eine ganze Sparte, die SoloSelbständigen und Freien Theater komplette Spielzeiten absagen müssen, aber bei den Hilfen nicht berücksichtigt werden. Warum wurde Kunst + Kultur + Theater vergessen, fragen wir uns. Wie geht es in Zukunft weiter? Haben Sie / hast du einen Gedanken dazu? Der würde uns interessieren. theater@freiebuehnewendland.de

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