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Foto: Kina Becker
Hört, ihr Reeder, ihr Eigner, ihr künftigen Anteilsherren und -frauen! Bei allen Wogen des Schicksals: Unser Theaterbus, die Pequod sollte schon vor Jahren ihr letztes Knarren getan haben. Man raunte, sie werde 2020 ein letztes Mal über die eiserne Schwelle des TÜV-Hafens schrammen, um dann – morsch, müde, abgeschrieben – im Staub der Landratten zu versinken. Doch ich sage euch: Nein. Dieses Schiff hat noch Fahrt in ihren Planken, noch Feuer in ihrem Kessel, noch Geschichten in ihrem Blech und ihren Bolzen.
Doch merkt euch dies: Ein Schiff kann ohne Material nicht fahren – aber ohne Crew stirbt es. Die See verlangt ihren Zoll, und sie zwingt uns zur alten Wahl der Walfänger: Entweder zahlt ihr die Matrosen und die Werftleute, oder ihr zahlt das Material.
Beide Lasten auf einmal trägt die Pequod nicht – doch eine davon muss getragen werden, sonst wird sie still am Kai verfaulen.
- Das Walrat ruft nach 300 Euronen - Der TÜV-Hafen fordert 260 - Das Ventil winselt nach 410 - Der Kühlertrunk verlangt 111 - Die Spurstange ruft mit 330 - Und die Lufttrocknerpatrone – ein bescheidenes Wesen – bittet um 60 - Dann ist da stets der Zehntmeister an Bord: die Mehrwertsteuer 277
Dies sind keine Zahlen, dies sind die Stimmen des Schiffes selbst.
Wer ihnen antwortet, wird Teilhaber an einer Fahrt, die noch nicht zu Ende ist – mit Planken, die halten, und einer Crew, die nicht im Regen steht.
Also kommt – werft eure Anteile über die Reling in den Bauch der Pequod. |