alle Fotos: Freie Bühne Wendland
Sarah und Frerk - Könnt ihr euch kurz vorstellen?
Hallo, ich bin Sarah. 2014-2018 habe ich an der HMT Rostock Schauspiel studiert. Seit meinem Abschluss wohne ich als freischaffende Theatermacherin in Wien und arbeite in unterschiedlichen Projekte zwischen Schauspiel, Performance und künstlerischer Forschung. Ich bin gerne unterwegs und liebe es, für Projekte durch die Welt zu ziehen.
Moin, ich bin Frerk, 25 Jahre jung und habe in Hamburg eine Schauspiel Ausbildung absolviert. Seit drei Jahren bin ich als lustiger Gesell, bei Klein und Groß Produktionen dabei gewesen. Frau Wolle ist nun die zweite Produktion der Freien Bühne Wendland, an der ich mitwirken darf. Ich liebe Schokolade, schlechte Witze und bin sehr froh dabei zu sein.
Wie habt ihr die Freie Bühne Wendland kennen gelernt?
Sarah: Über meine Studienkollegin und Freundin Lola Wittstamm - die wie der Name vermuten lässt, Kerstins Tochter ist. Schon während des Studiums hatten wir ein Gastspiel hier in Platenlaase und dann bin ich hin und wieder hergekommen, um Produktionen zu schauen-die mir viel Spaß gemacht haben!
Frerk: Kennengelernt habe ich sie, als meine Eltern mich zum „Wunschpunsch“ geschleppt haben. Der erste „berufliche“ Kontakt, kam letztes Jahr von Gero Wachholz. Er hatte wohl gehört, dass ich auch irgendwas mit Schauspiel mache und war der Meinung dass die Freie Bühne Wendland junges Blut gebrauchen könnte. Und so wurde ich Teil dieser Kunstmaschinerie.
Was ist das Besondere an dieser Arbeit?
Sarah: Die gemeinsame Entwicklung der Stückfassung während der Proben und dadurch die Gleichzeitigkeit von allem war besonders und auf positive Art herausfordernd. Und dass ich quasi über der Bühne schlafe war lustig und hat mir mehr Schlaf geschenkt als gewöhnlich ;)
Frerk: Besonders an der Arbeit ist, dass man wortwörtlich erlebt, wie eine Geschichte entsteht. Mit all ihren Figuren, deren Welten und manchmal den wiedererkennbaren, selbsterlebten Alltagssituationen. Ich denke, dass die Mischung aus dem Willen zu begeistern, zu unterhalten und zu erschaffen, gepaart mit einer Prise Wahnsinn, Realismus und Fantasie die Momente auf der Bühne besonders macht.
Was ist deine Lieblingsschokolade?
Sarah: Zartbitter, mit leckerer Füllung: Salz und Mandel oder Orange.
Frerk: Am liebsten ist mir die Marabou Vollmilch Nuss. Aber Nougat, Krokant, vegane, salted Caramel sind mir sehr recht. (Außer Weiße).
Was lag unter deinem Bett im Kinderzimmer?
Sarah: Schuhe! Wenn ich neue Schuhe hatte mussten die mindestens eine Woche unter meinem Bett stehen, damit ich sie mir morgens direkt anschauen konnte.
Frerk: Lange Zeit hatte ich ein Hochbett. Da passte dem entsprechend viel drunter. Also Klamotten, Schulzeug, ein Sitzsack, ein großer Teddybär, Gitarren, meine Geige, Fußball, alle Tischtennisschläger der Familienmitglieder und irgendwie immer ein ferngesteuertes Auto.
Hast du Geschwister?
Sarah: Keine biologischen, aber eine große gewählte Schwester.
Frerk: Ja, ich habe zwei jüngere Geschwister und ein Älteres. Mittlerweile auch nicht mehr zu meinem Leidwesen.
Wie lernst du am besten Text?
Sarah: Beim Schreiben (wenn wir wie jetzt die Fassung gemeinsam machen) ansonsten ganz schnöde durch Wiederholen.
Frerk: Am besten lerne ich Text in der Szene. Spielerisch die Szene an/-durchdenken hilft mir, den Text mit möglichst den richtigen Emotionen verknüpfen. Schwer tue ich mich allgemein mit Textlernen nicht. Daher wird das schnell ein „wird schon“.
Wovor hast du am meisten Angst?
Sarah: Vor Menschen wie dem gefährlichen Stomp aus unserem Stück in Machtpositionen.
Frerk: Als Kind hätte ich sofort „Keller“ gesagt. Damals gab es nichts Fürchterlicheres als unten an der Kellertreppe zu stehen und ohne Licht nach oben gehen zu müssen. Aber heute habe ich am meisten Angst davor, dass mein Leben keine Bedeutung hat. Zu dem Wort „Sinn“ , würde ich in dem Zusammenhang nicht greifen, aber das kommt dem am nächsten. Dass ich nach meiner Lebenszeit niemandem im Gedächtnis bleibe und dass mein Gezappel und meine Arbeit am Leben keinen Menschen erreicht hat.
Wo bist du aufgewachsen, wo wohnst du jetzt?
Sarah: Ich bin in der Pfalz und in Mainz aufgewachsen und lebe jetzt in Wien.
Frerk: Aufgewachsen bin ich bei Dahlenburg, auf Anti-Atom Demos und in Walmsburg, auf einem großen, wundervollen Gehöft. Auf letzterem wohne ich momentan mit Frau, Kindern und Hund.
Was gefällt dir am Wendland?
Sarah: Der Himmel, die Hühner, das mich alle so herzlich empfangen hier.
Frerk: Mir gefällt, wie gemeinschaftlich das Wendland gestrickt ist, dass kleine freundliche Taten eine große Wirkung haben können. Auch fällt mir sehr positiv auf, dass Handwerk und Kunst, egal ob semi professionell, professionell oder laienhaft, sehr in den Denkstrukturen und im Handeln der Menschen hier verankert scheinen. |